Durchgeweicht im Dauerregen

Beim Walddörfer SV reichte ein wunderschöner Freistoßtreffer von Nina Philipp den Ersten Frauen des FC St. Pauli nicht, um den dritten Saisonsieg einzufahren. Nach von widrigen Umständen stark beeinflussten 90 Minuten teilten sich beide Teams mit einem 1:1 die Punkte.

 

Schiedsrichterin Kristina Nicolai pfiff die Begegnung mit etwa zwanzig Minuten Verspätung an. Das war nicht der einzige Faktor, der an einem düsteren Samstagnachmittag ungewöhnlich war. Offensichtlich war Wettergott Petrus erneut sauer auf den namenlosen Fußballgott, denn die nächsten zwei Stunden wurden von sehr ausgiebigen Regenschauern und einem unangenehmen Wind begleitet, der des Öfteren frech die Richtung änderte.

 

Beim FC feierte Michelle Wiehr auf der rechten Außenbahn ihr Debüt. Mit Lea Lübke und Paula Bodenstedt standen auch die beiden anderen Neuzugänge auf dem feuchten Kunstrasen. Die Walddörferinnen fanden zunächst besser in die Partie. Doch Celine Marquardt scheiterte frei vor der stärksten St. Paulianerin an diesem Nachmittag - Tara Zimmermann.

 

Philipps Freistoß sitzt

Als Ann-Sophie Greifenberg an der Strafraumgrenze gefoult wurde, schnappte sich aber Nina Philipp den Ball und feuerte diesen direkt in den rechten Torwinkel. Die beste Standardschützin der Liga hätte unmittelbar vor der Pause fast noch nachgelegt. Doch aus nun weiterer Entfernung klatschte die Kugel nur die Regentropfen von der Latte. Die sehr gute Nachschusschance vergab Lübke.

 

Aus dem Spiel heraus blieben die Braunweißen allerdings harmlos. Ungenauigkeiten und Hektik bestimmten die Partie. Dennoch war die Führung aufgrund der besagten Stärke bei Standards durchaus verdient. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel versuchte es Philipp mit einem Fernschuss, der von einem Raunen der Fans begleitet auf dem Tornetz landete.

 

St. Pauli war besser in den Durchgang gestartet, doch unverständlicherweise baute das Team ab. Ein Angriff über die rechte Seite gab Vivian Güse die Gelegenheit zu einem Zuspiel an den Fünfer, wo Marquardt das Leder zum nun verdienten Ausgleich über die Linie lenkte.

 

Druck in der Schlussphase

St. Paulis Trainerin Lina Rosemann reagierte mit zwei Wechseln. Erst ersetzte Pauline Ginsberg Debütantin Wiehr. Nach weiteren acht Minuten durfte Ginsberg auf ihre angestammte Position ins Zentrum rücken, nachdem Vivian Kellner für Lübke ins Team kam. Kellner agierte nun auf dem linken Flügel. Von dort sprang Carlotta Kuhnert auf die rechte Seite.

 

Die Maßnahmen fruchteten. St. Pauli drängte nun den Gegner an dessen Strafraum zurück und baute Druck auf. Heraus sprangen aber fast nur harmlose Fernschüsse. Doch fünf Minuten vor dem Ende setzte Philipp zu einem mutigen Hechtsprung an und scheiterte per Flugkopfball nur um wenige Zentimeter. Manch ein Fan hatte den Torschrei schon auf den Lippen.

 

Doch es sollte nicht sein. St. Pauli war definitiv zu spät aufgewacht. Hätte die Regenschlacht zehn Minuten länger gedauert, wäre das Team wohl als Sieger vom Platz gegangen. Von den Gastgeberinnen kam in der Schlussphase nichts mehr. Durch drei Wechsel wurde Zeit von der Uhr genommen. Zu weiteren Aktionen war das aufopferungsvoll kämpfende Team nicht mehr fähig.

 

St. Pauli gab erstmals Punkte in dieser Saison ab und sollte ein paar Bittgebete an Petrus schicken. Nach zwei Ausfällen und einem Abbruch wurde die Partie zwar regulär beendet, doch fußballerische Höhepunkte durfte bei diesem Wetter kein Zuschauer erwarten. Es bleibt zu hoffen, dass die eingesetzten Spielerinnen auf beiden Seiten ohne Erkältung bleiben.