Geerdet

Tara Zimmermann entschärfte zahlreiche Angriffe

Nach dem eindrucksvollen Pokalsieg gegen Bergedorf 85 gingen die ersten Frauen des FC St. Pauli  bei den verlustpunktfreien Tabellenführerinnen des SV Werder Bremen II mit einem Remis in die Pause, um in der zweiten Hälfte in einer grünweißen Torflut unterzugehen. 

 

Unter Tarnung reisten die Ersten Frauen samt zahlreichen Fans an die Weser. Das gebuchte Transportunternehmen stellte einen knallroten Bus des SV Beckdorf zur Verfügung – einer drittklassigen Handballmannschaft, die am Tag zuvor eine Niederlage beim zweiten Team der SG Flensburg-Handewitt kassiert hatte.

 

Gespielt wurde auf Platz 14, einem Kunstrasenplatz, der sich als unkomfortabel für die Zuschauer erwies. Immerhin 100 waren erschienen. Sie mussten das Geschehen entweder hinter Zäunen außerhalb des Platzes verfolgen oder hinter einem Absperrband an einem Ende des großen Feldes.

 

Werder bestand auf den gewohnten Untergrund, weshalb offensichtlich der Umzug auf den mit einem Naturrasen und einer kleinen Tribüne ausgestatteten Platz 12 nicht möglich war.

Bremen trifft früh – kurioser Ausgleich

Die Gastgeberinnen kontrollierten von Beginn an die Partie und stießen in der Anfangsphase mehrmals über die linke Seite vor. Eine flache Hereingabe von dort verwertete Verena Volkmer schon nach acht Minuten zur Führung.

 

Die Ersten Frauen des FC St. Pauli traten in unveränderter Formation im Vergleich zum letzten Mittwoch an. Das Team stabilisierte sich nach gut einer Viertelstunde und kam fünf Minuten später zum überraschenden und sehr glücklichen Ausgleich. Bremens Torfrau Janella Rogowski Quesada produzierte nach einer Rückgabe ein Luftloch. Der Ball kullerte über die Torlinie.

 

Auf der Gegenseite war Tara Zimmermann immer wieder gefordert. Flanken fing St. Paulis Schlussfrau ab, Fernschüsse parierte sie, Rückgaben schlug sie sicher nach vorne. Dies verlieh ihrem Team Sicherheit, das nun ein Plus an Schüssen verbuchte, die allerdings nur sehr selten den Weg zum Tor fanden. Bremen hielt den Ball lange in den eigenen Reihen, suchte nach Lücken, wurde aber nur noch selten gefährlich.

 

Die Braunweißen verdienten sich das Remis zur Pause nachträglich und gingen optimistisch in die zweite Hälfte - allerdings ohne Lena Kattenbeck, die in der Kabine blieb. Die Außenverteidigerin hatte gegen Bergedorf einen Schlag abbekommen, der sich nun erneut bemerkbar machte, und wurde durch Amke Ihben ersetzt.

St. Paulis Deiche brechen

Keine zwei Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als Olivia Kulla nach einem schweren Patzer der Defensive der Gäste das 2:1 erzielte. Als Nicole Letford acht Minuten später erhöhte, war die Partie entschieden. Werder schaltete nach Ballgewinnen immer wieder schnell um und stach erfolgreich in die Schnittstellen der braunweißen Verteidigung.

 

Drei weitere Treffer sollten noch folgen. Mareike Kregel schürte einen Doppelpack, Volkmer, die den Torreigen eröffnet hatte, schloss diesen auch ab. Unerschüttert von den Gegentoren spielten die Gäste nach vorne und suchten das zweite Tor. Dieses fanden sie aber nicht, da einige Chancen ungenutzt blieben.

 

Die gezeigte Naivität wurde von Bremen knallhart bestraft. Von „Lehrgeld“ und „wichtigen Erfahrungen“ war nach dem Spiel aufseiten der Hamburgerinnen dann auch die Rede. Im zweiten Durchgang hatte sich ein Klassenunterschied aufgetan – eine Feststellung, die auch schon andere Regionalligisten zuvor getroffen hatten.

 

Welche Lehren gezogen wurden, kann das Team schon in zwei Wochen zeigen. Der asymmetrische Spielplan lässt beide Teams zum Rückrundenauftakt wieder aufeinandertreffen. Die Partie wird um einen Tag auf den 19. November 18 Uhr vorverlegt. Eine Woche zuvor wird Fortuna Celle in der Feldarena zu Gast sein - zur gewohnten Zeit: sonntags um 15 Uhr.

Werder riss immer wieder über die Außen Lücken in St. Paulis Deckung.
Werder riss immer wieder über die Außen Lücken in St. Paulis Deckung.
Konzentriert wartet Tara Zimmermann auf den Abschluss.
Konzentriert wartet Tara Zimmermann auf den Abschluss.
Entschlossen greift Tara Zimmermann zu.
Entschlossen greift Tara Zimmermann zu.
Die Pfosten werden bei Ecken von Nina Philipp ...
Die Pfosten werden bei Ecken von Nina Philipp ...
... und Francis Wernecke doppelt gesichert.
... und Francis Wernecke doppelt gesichert.
Tara Zimmermann greift sicher zu.
Tara Zimmermann greift sicher zu.
Durch Standards war St. Paulis Schlussfrau nicht zu schlagen.
Durch Standards war St. Paulis Schlussfrau nicht zu schlagen.
Im Verlauf der ersten Hälfte stabilisierten sich die Gäste und verhinderten Vorstöße über die Außen.
Im Verlauf der ersten Hälfte stabilisierten sich die Gäste und verhinderten Vorstöße über die Außen.
In der Offensive wurde St. Pauli nur selten gefährlich.
In der Offensive wurde St. Pauli nur selten gefährlich.
Nina Philipp versucht es bei einem Freistoß aus großer Entfernung direkt.
Nina Philipp versucht es bei einem Freistoß aus großer Entfernung direkt.
Mit den Händen war Werdres Schlussfrau  Janella Rogowski Quesada sicherer als zu Fuß unterwegs.
Mit den Händen war Werdres Schlussfrau Janella Rogowski Quesada sicherer als zu Fuß unterwegs.
Getarnt angereist - getarnt abgereist.
Getarnt angereist - getarnt abgereist.

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