Die erste von drei Partien der Aufstiegsrunde zwischen St. Pauli und TuRa Meldorf endete 1:1. Damit sind die Vertreterinnen Schleswig-Holsteins leicht im Vorteil. Doch dazu später mehr.
Vor dem Spiel hatte es über einige Stunden geregnet. Dennoch war der Kunstrasen bestens bespielbar. Die Geschichte der Partie ist schnell erzählt. St. Pauli griff an, Meldorf verteidigte. In der ersten Hälfte neutralisierten sich beide Teams so über lange Zeit. Kathrin Miotke gab einige Schüsse ab, doch nur ein Abschluss in den ersten 25 Minuten wurde gefährlich.
Philipps Führung reicht nicht
Das störte Nina Philipp, die nach einer halben Stunde einfach mal aus 40 Metern einen Schuss wagte. Der senkte sich über Meldorfs Torfrau Nadine Nilges unter die Latte ins Tor. Zwangsweise wurden die Gäste nun mutiger. Janina Lucks setzte sich bei einer Ecke gegen Philipp vor dem Tor durch, köpfte aber knapp über dieses.
Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff schockte aber Annika Freitag die Fans der Heimseite. Nach einem Steilpass auf der linken Seite tauchte sie frei vor Tara Zimmermann auf und schloss elegant per Heber ab. St. Pauli traf bis zum Seitenwechsel noch zweimal die Latte durch Miotke und Philipp. Diese Chancen resultierten allerdings nicht aus herausgespielten Kombinationen.
In der zweiten Hälfte spielte lange Zeit nur noch St. Pauli. Mehr und mehr Fans kamen vom Millerntor-Stadion herüber, sodass nun auch am Spielfeldrand die Stimmung mit zahlreichen Wechselgesängen dem Anlass entsprechend war.
Tolle Stimmung
Meldorf wurde um die 60. Minute phasenweise eingeschnürt. Trainer Tim Dethlefs monierte, dass nach Ballverlusten die braun-weißen Angreiferinnen nicht mehr eng genug markiert wurden. St. Pauli nutzte den sich ergebenden Raum für teilweise beeindruckenden direkten Kombinationsfußball.
Doch es sprangen zu wenige klare Chancen heraus. Linda Sellami und nun auch Philipp fehlte das Schussglück. Vom Schießen war Meldorf hingegen lange Zeit weit entfernt. Sechs Minuten vor dem Ende hatten die Zuschauer, es waren trotz des regnerischen Mittags wohl knapp über 400, den Torschrei auf den Lippen.
Energisch eroberte Sellami den Ball vor dem gegnerischen Strafraum. Aus halbrechter Position zog sie ab. Nilges streckte sich und kam mit den Fingern an die Kugel. Die eingewechselte Vivian Kellner hatte bei ihrem Debüt das leere Tor vor sich, verzog aber aus schwieriger Position aus spitzem Winkel.
Es war die letzte Gelegenheit für Braun-Weiß, das bis zum Schluss auf Sieg spielte. In den letzten Minuten agierte das Team etwas zu hektisch. Meldorf tauchte dadurch sogar noch zweimal gefährlich vor dem Tor auf. Zimmermann verhinderte mit einer großartigen Parade Schlimmeres.
Wie ist nun die Ausgangslage?
Das anschließende Elfmeterschießen, dessen Resultat nur bei Punkt- und Torgleichheit nach Abschluss der Runde bedeutsam werden würde, gewann St. Pauli mit 5:4. Nur die Meldorferin Daniela Pereira schoss über das Tor.
Durch das Remis ist Meldorf erst einmal im Vorteil. Die Ersten Frauen des FC St. Pauli werden am nächsten Sonntag in Bremen bei TUS Schwachhausen antreten und dort vorlegen müssen. Wenn dies gelingen sollte, wäre Schwachhausen schon ausgeschieden, welches wiederum dann in Meldorf zum Ausklang ran muss.
TuRa wüsste bei diesem Szenario, wie hoch es gegen einen chancenlosen Gegner gewinnen müsste. Nämlich um einen Treffer höher als St. Pauli, da ja das Elfmeterschießen aus schleswig-holsteinischer Sicht in der Feld-Arena verloren ging.
Folglich war die Stimmung bei den Gastgeberinnen nach Spielende etwas gedrückt, während die Gegenseite mit dem glücklichen Punktgewinn zufrieden sein konnte. Denn im Fußball zählt immer noch am Ende erst einmal das Resultat.
Das gilt auch für die Aufstiegsrunde. Abgerechnet wird zum Schluss. Darauf wird auch Schwachhausen zu Recht hinweisen, das nun selbst die Möglichkeit hat, sich mit einem Punktgewinn am nächsten Sonntag eine gute Ausgangslage zu schaffen.
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